Zum Arbeiten als Grenzgänger in die Schweiz – das muss man wissen

Wenn deutsche Arbeitnehmer eine Festanstellung in der Schweiz genießen, profitieren diese von den hohen Gehältern des Nachbarlandes. Das stellt für viele Arbeitnehmer eine lukrative Möglichkeit dar, ihr Gehalt dauerhaft nennenswert aufzubessern und dadurch einen höheren Lebensstandard zu genießen.

Durch die hohen Gehälter und die im Vergleich zur Schweiz niedrigen laufenden Kosten in Deutschland steigen Grenzgänger mit einer Win-win-Situation aus. Doch was genau ist ein Grenzgänger und worauf gilt es als solcher in der Schweiz zu achten? Dieser Artikel verrät alle wichtigen Informationen zum Thema.

Das Wichtigste in Kürze

  • Grenzgänger sind Personen, die im Nachbarland arbeiten, ihren Wohnsitz jedoch in einem anderen angrenzenden Land haben.
  • Ein Grenzgänger benötigt eine Grenzgängerbewilligung und ein Schweizer Konto.
  • Deutsche Arbeiter unterliegen der Krankenversicherungspflicht vor Ort, aber können sich davon befreien lassen.

Was genau ist ein Grenzgänger und welche Motivation steht dahinter?

Mit einem Schweizer Grenzgänger ist eine Person gemeint, die zwar täglich oder einmal wöchentlich in der Schweiz arbeitet, den Wohnsitz jedoch in Deutschland hat. Der Arbeitgeber stellt dafür einen Ausländerausweis „G“ aus, die sogenannte Grenzgängerbewilligung.

Das hohe Durchschnittsgehalt in der Schweiz verspricht für viele Grenzgänger eine wirksame Lösung, denn die Ausgaben im Bestimmungsland sind vergleichsweise niedrig. Berufspendler aus angrenzenden Regionen profitieren daher von den hohen Gehältern in der Schweiz und kombinieren diese mit den geringen Lebenshaltungskosten in Deutschland.

Doch es ist nicht nur das attraktive Gehalt, dass viele Deutsche zum Grenzgänger in der Schweiz macht. Vielmehr sind Bereiche wie Chemie- oder Pharmaindustrie finanzstark aufgebaut und Großunternehmen in diesen Sparten ansässig. Das erlaubt den Grenzgängern ungeahnte Karrieremöglichkeiten.

Das ist wichtig für die Arbeitsbewilligung

Die Schweiz ist kein Mitglied der EU, weshalb auf deutsche Grenzgänger unterschiedliche Besonderheiten zukommen. Im ersten Schritt müssen EU-Staatsbürger, die in der Schweiz arbeiten möchten, deren Grenzgängerbewilligung nachweisen. Der Ausweis „G“ wird direkt vom Schweizer Arbeitgeber angefordert und erfordert die Erbringung folgender Nachweise:

  • Passfoto
  • Kopie des Arbeitsvertrags
  • Reisepass
  • Kopie des aktuellen Wohnsitzes

Zu beachten ist, dass es zum Ausweis „G“ zahlreiche Sonderregelungen gibt. Diese können über das Portal des Grenzgänger Verbandes eingesehen werden, damit Arbeitnehmer im Vorfeld über mögliche Sonderfälle Bescheid wissen.

Dinge, die man vor Arbeitsantritt in der Schweiz berücksichtigen sollte

Die Arbeitsbewilligung ist erteilt und der Ausweis „G“ erstellt. Als Grenzgänger sollte im nächsten Schritt berücksichtigt werden, ein Schweizer-Konto zu erstellen. Das ist erforderlich, damit das Gehalt gesondert auf dieses Konto überwiesen werden kann. Zusätzlich sollte das deutsche Konto bestehen bleiben, damit die Kosten innerhalb Deutschlands über das Auslandskonto der Schweiz vermieden werden können.

Wird zum Beispiel die Miete in Deutschland mit einem Schweizer-Konto beglichen, können für die Überweisungen zusätzlich Gebühren anfallen. Für spezielle Grenzgänger-Konten gibt es zudem fundierte Beratungsstellen und Kreditinstitute, die über die Kontoarten aufklären.

Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Erreichbarkeit im Ausland. Unter Umständen kann es Sinn ergeben, sich ein Handy für berufliche Zwecke mit Schweizer SIM-Karte zuzulegen. Dafür gibt es günstige Handy-Abos in der Schweiz. Grund ist, dass deutsche Anrufe in der Schweiz oftmals kostenpflichtig sind und das Telefonieren mit Schweizer Nummern oder Nummern nach Deutschland erhebliche Kosten verursachen kann.

Krankenversicherung für Grenzgänger

Tritt ein deutscher Arbeitnehmer die Arbeit in der Schweiz an, unterliegt dieser der örtlichen Krankenversicherung. Zwar ist das im Krankenversicherungsgesetz niedergeschrieben, doch müssen Arbeitnehmer selbst aktiv werden. Der Arbeitgeber übernimmt diesen Part in der Schweiz nicht.

Über sogenannte deutsche Kooperationskrankenkassen kann gewährleistet werden, dass eine Behandlung durch einen Arzt auch im eigentlichen Heimatland in Anspruch genommen werden darf. Zusätzlich ist es möglich, dass sich Grenzgänger von der Krankenversicherungspflicht in der Schweiz befreien lassen oder eine private Krankenversicherung in Deutschland abschließen. Das sichert den Arbeitnehmer doppelt ab.

Lohnt sich der Gang über die Grenze?

Die Arbeitsbedingungen sind attraktiv, das Gehalt ist hoch und zukunftsträchtige Konzerne sind in der Schweiz ansässig. Als angrenzender Arbeitnehmer kann die Arbeit in der Schweiz daher ein gutes Mittel zur Aufbesserung des Lebensunterhaltes sein, ohne dafür Mehrleistungen auf sich zu nehmen. Wer sich im Vorhinein gut informiert und genannte Tipps berücksichtigt, wird garantiert als Grenzgänger in der Schweiz profitieren.