Welches Material empfiehlt sich für eine Fertighalle?

Wenn ein Unternehmen schnell expandiert, muss die Infrastruktur ebenso schnell mitwachsen. Das gilt besonders für die Firmengebäude. Fertighallen sind hier eine praktikable Lösung, sie sind vergleichsweise günstig, schnell errichtet und in vielen Varianten und Größen erhältlich. Es gibt sie beispielsweise aus Beton, Stahl, Alu oder auch Holz. Doch welches Material sollte man wählen? Eine kleine Orientierungshilfe stellen wir hier zur Verfügung.

Fertighallen aus Beton

Betonfertigteile werden direkt im Werk geschalt und bearbeitet, dadurch vor Ort nur noch wenige Arbeitsschritte notwendig. Die wichtigen Vorzüge sind:

  • Betonfertigteile können meist witterungsunabhängig eingebaut werden
  • Die Exaktheit der Fertigelemente liegt im Millimeterbereich
  • Durch Sichtbetonqualität in Werksfertigung ergibt sich eine saubere Oberflächenbeschaffenheit, die auf einer Baustelle kaum zu erreichen sind

Die Bauteile einer Betonfertighalle aus Beton, Spann- oder Stahlbeton werden bereits im Fertigteilwerk hergestellt. Nach einer Aushärtezeit werden sie zur entsprechenden Baustelle geliefert. Diese Vorgehensweise ist beispielsweise bei Fertigteiltreppen oder konstruktiven Fertigteilen geläufig. Entscheidender Vorteil dabei ist, dass die Betonelemente meist in einer Halle hergestellt werden und somit unabhängig von Regen, Kälte, Schnee oder Hitze betoniert werden können.

Nicht nur für die Fertigung, auch für den Baustellenbetrieb selbst bringt diese Technik der vorgefertigten Elemente entscheidenden Witterungsvorteile: Die bereits ausgehärteten Bauteile können fast bei jedem Wetter direkt montiert werden. Dies wird besonders in Ländern genutzt, in denen die Temperaturen sehr lange unter dem Gefrierpunkt liegen.

Fertighallen aus Stahl

Stahlkonstruktionen haben durch hohe Tragkraft bei schlanker Bauform enorme Vorteile. Die sich dadurch ergebenden großen Stützenabstände bieten eine maximale Ausnutzung der Fläche sowie die Möglichkeit von späteren Erweiterungen oder Nutzungsänderungen.

Eine unproblematische Realisierung trotz großer Spannweiten ist möglich. Erweiterungen und Demontage sowie notwendige Änderungen sind wegen der Schraubverbindungen problemlos machbar. Durch die meist standardmäßige Feuerverzinkung ist ein optimaler Korrosionsschutz gewährleistet. In der Regel ist eine aufwendige Fundamenteinspannung nicht notwendig. Stahl als Baustoff ist sehr langlebig und pflegeleicht. Hallenbreiten von 6 bis 30 Meter mit Pult- oder Satteldach bieten den gewünschten Raum für alle betrieblichen Abläufe. Als Dacheindeckung können verschiedene Materialien zum Einsatz kommen, etwa vielseitige Trapezbleche. Selbst ein mehrschiffiger Hallenbau oder Anbauten können problemlos realisiert werden.

Stahlhallenbauten sind durch eine unkomplizierte Fertigung und den schnellen Aufbau vergleichsweise kostengünstig. Vorgefertigte Bauteile können unabhängig von der Witterung montiert werden. Die entsprechenden Bauteile werden geschraubt, gesteckt oder geschweißt.

Fertighallen aus Holz

Holz als Baustoff ist auch im Hallenbau zunehmend gefragter. Mit dem Bewusstsein für Umwelt und Nachhaltigkeit steigt auch die Beliebtheit. Holz besitzt natürliche Dämmeigenschaften, schafft ein angenehmes Raumklima und besitzt eine besondere Stabilität und Tragfähigkeit. Die Auswahl verschiedener Holzarten ist mittlerweile sehr groß.

Falls elektronische Prozesse bei der Nutzung der Halle eine Rolle spielen: Holz ist weder magnetisch noch elektrisch aufladbar, das Material ist deshalb bestens für bestimmte Zwecke geeignet. Auch wenn in der Lagerhalle kritische Stoffe wie etwa Salz oder Kompost gelagert und/oder verarbeitet werden, überzeugen Holzhallen durch ihre hohe chemische Beständigkeit.

Müssen große Spannweiten überbrückt werden – etwa bei Sporthallen, Industriehallen oder Agrarhallen – sind Verbundelemente aus Holz sehr geeignet. Diese massiven Bauteile bestehen aus hochkant nebeneinander zusammengefügten Bohlen oder Brettern. Sind Spannweiten von mehr als sechs Metern angedacht, sollte man auf Holzbrettstapel-Beton-Verbunddecken zurückgreifen, damit werden auch die Brand- und Schallschutzeigenschaften erhöht. Dienen solche Verbundbau-Elemente auch als Wände, steigt die Steifigkeit und Tragfähigkeit enorm. Zudem gibt es Hybridträger, die aus Balken oder Träger verschiedener Holzarten bestehen.

Holz sorgt für mehr Nachhaltigkeit

Der Baustoff Holz ist nicht nur ein Symbol für Naturnähe und Wärme. Der Grundsatz der Forstwirtschaft, nicht mehr zu ernten als nachwächst, ist für viele Bauherren entscheidend. Unternehmen im Bereich Wellness, Gesundheit und Landwirtschaft stärken durch eine Holzhalle auch ihre Corporate Identity.

Man sieht: Es gibt mittlerweile für jede Anforderung und für jeden Einsatzzweck die passende Fertighalle. Dank ihnen sind Unternehmen flexibel aufgestellt und können ohne Hindernisse wachsen.