Gold gilt seit jeher als sicherer Hafen für alle Anleger, die dem Verlust der Kaufkraft ihrer Ersparnisse durch die Inflation entfliehen möchten. Im Grunde genommen handelt es sich beim Kauf von Gold nicht um eine Geldanlage im eigentlichen Sinne, da das Edelmetall keine Rendite abwirft. Auch verbrauchende Abnehmer (z. B. Industrieunternehmen) gibt es in diesem Bereich kaum. Dafür ist Gold insbesondere in Ländern wie China oder Indien hoch nachgefragt, also in Ländern, in denen traditionell Schmuck in großen Mengen hergestellt wird.
Dazu muss man wissen: Die Entwicklung des Goldpreises steht in einem engen Zusammenhang mit der Inflationserwartung. So stieg der Goldpreis beispielsweise stark an, als die US-Notenbank Federal Reserve damit begann, ihren Kurs der Niedrigzinspolitik zu fahren. Des Weiteren hängt der Goldpreis stark mit der Kursentwicklung des US-Dollar zusammen, was dem Anleger stets ein gewisses Währungsrisiko beschert.
Diese Kosten entstehen beim Kauf von Gold
Beim Ankauf von Gold in physischer Form entstehen Kosten durch entsprechende Aufschläge. Die Aufschlagshöhe kann dabei zwischen 2,5 und 10 Prozent liegen. Wie hoch sie im Einzelfall ausfällt, hängt von der Menge und Einheit des gekauften Goldes ab. Bei kleinen Einheiten fallen die Aufschläge besonders hoch aus.
Weitere Kosten entstehen beim Goldkauf durch die Lagerung – jedenfalls dann, wenn das Edelmetall professionell und sicher gelagert werden soll, beispielsweise durch ein bankenunabhängiges Schliessfach in der Schweiz. Eine Lagerung zuhause ist trotz Kostenersparnis trotzdem nicht zu empfehlen.
Gilt die alte Regel noch?
Früher empfahlen Vermögensberater ihren Kunden immer wieder gern, generell zehn Prozent des Gesamtvermögens in Form von Gold anzulegen. Experten können heute diese alte Weisheit allerdings nicht mehr mit gutem Gewissen unterschreiben. Schließlich ist der Anleger bei der Investition in Gold immer auf den Kursgewinnen angewiesen, da das Edelmetall keine Zinserträge bringt. Es handelt sich somit grundsätzlich um eine hochspekulative Anlage, die der Anleger lediglich als Ergänzung seines Gesamtinvestments betrachten sollte. Weiterhin wird häufig empfohlen, statt auf physisches Gold in Form von Goldbarren, Münzen etc. eher auf mit Edelmetall unterlegte Wertpapiere zu setzen. Diese gibt es beispielsweise in Form von Gold-Zertifikaten oder Gold-ETFs. Auch das sogenannte Metallkonto oder die Goldminenaktie können lohnende Investments sein, ohne dass dafür Gold in physischer Form erworben werden muss.
„Papiergold: Eine echte Alternative?“
Als Papiergold bezeichnet man verbriefte Rechte in Form von Wertpapieren, die sich auf Gold als Basiswert beziehen. Dies können beispielsweise Goldzertifikate, Goldfonds und Gold-ETFs sein. Allen gemeinsam ist, dass sie sich mehr oder weniger stark an den Preisschwankungen des Goldes orientieren. Teilweise wird der Goldkurs sogar 1:1 nachgebildet, etwa bei Goldindexfonds.
Für Anleger empfehlen sich insbesondere die sogenannten Endloszertifikate, bei denen es kein festgelegtes Ende der Laufzeit gibt und der Anleger somit auch kein neues Zertifikat erwerben muss. Allerdings bergen auch Goldzertifikate einige Risiken. Da ist zum einen das Währungsrisiko, da der Goldpreis in Dollar notiert wird. Außerdem darf das Emittentenrisiko nicht außer Acht gelassen werden. Sollte der Emittent pleitegehen, muss der Anleger mit einem Totalverlust seines Kapitals rechnen.
Tipp: Das Xetra Gold Zertifikat
Unter diesem Titel Xetra Gold hat die Deutsche Börse Commodities GmbH ein mit Gold hinterlegtes Zertifikat ausgegeben. Es ist ein thesaurierendes und in Euro mit Open-End-Fälligkeit ausgegebenes Zertifikat. Hierbei kann sich der Anleger seinen Anteil nach Wunsch in physischem Gold liefern lassen. Mit dem Anlegerkapital wird also Gold in physischer Form gekauft und dieses hinterlegt, lediglich 5-10 % sind sogenanntes Buchgold.
Tatsächlich nehmen aber nur sehr wenige Anleger diese Möglichkeit wahr. Grund dafür sind vor allem die hohen Kosten, welche durch das Handling des Goldes entstehen. Die Auszahlung lohnt sich somit nur bei sehr hohen Anlagesummen. Zudem muss der Anleger im Anschluss wiederum selbst dafür sorgen, das Gold sicher und fachgerecht zu lagern bzw. lagern zu lassen. Nichtsdestotrotz ist es für die meisten Anleger ein beruhigender Gedanke, sich jederzeit ihr Kapital in Form von Gold auszahlen lassen zu können.