Die Schweizerische Nationalbank machte im Jahr 2013 überraschend hohe Verluste. Die Verluste belaufen sich auf etwa 10 Milliarden Franken. Dadurch entfällt die Auszahlung einer Dividende. Seit mehr als zwanzig Jahren gibt es erstmals keine Gewinne für die schweizerischen Kantone. Der Jahresabschlussbericht soll im März 2014 veröffentlicht werden.
Die Schweizerische Nationalbank
Die Nationalbank leitet als eigenständige Institution die Geld- und Währungsangelegenheiten der Schweiz. Nach der Verfassung der Eidgenossenschaft ist das vorrangige Ziel eine Preisstabilität zu garantieren. Förderalistisch und demokratisch müssen grundlegende Rahmenbedingungen für eine ökonomische Entwicklung geschaffen werden. Die Nationalbank hat ihren Hauptsitz in Bern und in Zürich. Daneben gibt es Vertretungen in Basel, Genf, Lausanne, Lugano, Luzern und St. Gallen.
Die Gewinnermittlung und die Gewinnverteilung der Schweizer Nationalbank werden in den Artikeln 30 und 31 des Nationalbankgesetzes geregelt. Die Nationalbank erwirtschaftet Rückstellungen, die es erlauben, Währungsreserven anzulegen. Bei diesem Prozess orientiert sich die Nationalbank an der Entwicklung der schweizerischen Volkswirtschaft. Vom Profit wird eine Dividende von etwa 5 % an die Aktionäre ausgeschüttet. Der verbleibende Gewinn entfällt zu einem Drittel an den Bund und zu zwei Dritteln an die Kantone.
Der Einbruch des Goldpreises
Der stark nachgebende Goldpreis macht sich bemerkbar. Er sank um etwa 30% auf dem Weltmarkt. So konnte der Wert der gesamten Goldreserven um etwa 15 Milliarden Franken fallen. Das geht aus einer Mitteilung der Nationalbank hervor. Da die Schweiz viele Goldreserven besitzt, ist die Bilanz der Zentralbank davon besonders stark betroffen.
Der Einbruch der Goldanlage im letzten Jahr wurde teilweise durch die Krisensituation des Euro hervorgerufen. Auch sorgten steigende Renditen am US-Kredit- und Aktienmarkt für eine Abkehr vom Edelmetall. Dadurch fiel der Preis für die Feinunze Gold auf etwa 1200 Dollar.
Dem gravierenden Verlust stehen Einnahmen aus dem Geschäft mit Fremdwährungen von etwa 3 Milliarden Franken gegenüber. Auch konnte das Finanzinstitut UBS Gewinne erzielen.
Kantone mit Defizit im Budget
Der Ausfall der Gewinnausschüttung der Nationalbank hat verheerende Auswirkungen. Den Kantonen der Eidgenossenschaft entgehen notwendige Einnahmen. Dem Bund fehlen Millionen Franken. Der Ausfall ist so markant, weil sich die Finanzlage des Bundes und der Kantone im Jahr 2013 insgesamt verschlechtert hatte. Für das Jahr 2014 werden einige der 26 Kantone rote Zahlen schreiben müssen.