Ergonomie am Arbeitsplatz fördert Leistung und Gesundheit

Noch immer denken Unternehmer einheitlich statt individuell

Arbeitsplatzeinrichtungen für Großraum- und Einzelbüros werden von Unternehmen meistens einheitlich bestimmt. Ein Schreibtisch wird ausgewählt und gleich mehrfach bestellt, sodass alle Arbeitsplätze abgedeckt sind. Dazu kommen für alle dieselben Bürostühle und nicht zu vergessen die einheitlichen Lampen.

Ein entscheidendes Kriterium, nach welchem Möbel angeschafft werden, ist das vorhandene Budget eines Unternehmens. Fällt das schmal aus, so bestellen Unternehmer zu häufig unzureichende Einrichtungsgegenstände. Dabei ist die Ergonomie am Arbeitsplatz ein wichtiger Indikator für die potenzielle Leistung der Angestellten. Aber wie genau wird Ergonomie definiert?

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Wichtig: Der passende Arbeitsplatz
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Ergon und Nomos

In Griechenland wurde nicht nur die Demokratie als ein Gesellschaftssystem etabliert. Sie forschten zudem frühzeitig, welche ergonomischen Bedingungen nötig sind, damit die Gesundheit nicht unter dem Arbeitspensum leidet. Daraus entwickelte sich der humanitäre Leitfaden für Berufstätige.

  • Ergon bedeutet Arbeit. Nomos ist das Gesetz. Im übertragenen Sinne lässt sich das so formulieren: Arbeitsgesetz. Arbeit wird durch Menschen geleistet, dessen Gesetzmässigkeit zu gewährleisten ist.
  • Die Gesundheit des Arbeitnehmers steht im Vordergrund. Keinem Unternehmen ist damit geholfen, wenn ein Angestellter mehrmals im Jahr aufgrund von physischen oder psychischen Erkrankungen der Arbeit fern bleibt. Die Produktivität ist massgeblich von den Bedingungen am Arbeitsplatz abhängig. Was können Arbeitgeber tun, um die Arbeitsplätze aufzuwerten?

Ergonomische Büroeinrichtung

Für Arbeitgeber ist es ein zu hoher Kostenaufwand, eigens für jeden Mitarbeiter eine individuelle Büroeinrichtung anzuschaffen. Zumal nicht absehbar ist, wie lange ein Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt sein wird. Das verlangt auch niemand, denn die Lösung ist eine andere.

Die Möbelhersteller haben sich etwas einfallen lassen, um ergonomische Arbeitsplätze zu schaffen, die nicht vom einzelnen Arbeitnehmer abhängig sind.

Der Bürostuhl ist höhenverstellbar. Allein das hilft, die richtige Sitzhöhe am Arbeitsplatz zu erreichen. Eine ergonomische Passform der Rückenlehne unterstützt beim Sitzen die Wirbelsäule. Im optimalen Fall ist die Rückenlehne verstellbar. Armlehnen am Bürostuhl sind hingegen zweitrangig, da die Arme während der Tätigkeit in einem Winkel von 90 bis 100 Grad auf dem Schreibtisch platziert sind.

Ein Schreibtisch wie beispielsweise von Kaiser+Kraft zeichnet sich durch ein höhenverstellbares Modul aus. Wenn nicht nur der Bürostuhl, sondern auch der Schreibtisch regulierbar ist, dann können Angestellte ihre optimale Körperhaltung am Arbeitsplatz einnehmen.

Zu einem ergonomischen Arbeitsplatz zählt auch eine ausreichende Beleuchtung. Diese sollte sich aus dem natürlichen und künstlichen Licht ergeben. Mit dem künstlichen Licht werden Phasen ausgeglichen, in denen wenig oder kein Sonnenlicht vorhanden ist.

Weitere wesentliche Faktoren für einen gesunden Arbeitsplatz sind die Raumtemperatur, die zwischen 20 und 22 Grad Celsius betragen sollte und die Luftfeuchtigkeit von bis zu 60 Prozent. Der Geräuschpegel sollte 55 Dezibel nicht überschreiten.

Produktivität und Gesundheit

Die Investition in eine sehr gute Büroausstattung zahlt sich für Arbeitgeber schnell aus. Verschiedene Studien in den USA und Europa haben bewiesen, dass Menschen, denen ein ergonomischer Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt wird, eine höhere Produktivität garantieren.

Die Arbeitsplatzausstattung muss mit dem genauen Arbeitsauftrag einhergehen. Zwar sollten Angestellte heute multitalentiert sein, aber sie dürfen nicht zu oft rotieren. Jeder Mensch bildet sich fachspezifisch, um seiner Berufung nachzugehen. Die Fähigkeiten sind so einzusetzen, dass das Unternehmen die höchstmögliche Entwicklung nimmt.

Die Kombination aus einem ergonomischen Arbeitsplatz und perfektem Arbeitsauftrag nach den Fähigkeiten eines Angestellten trägt dazu bei, dass die Gesundheit nicht negativ durch physische oder psychische Krankheiten belastet wird. Erste Anzeichen solcher Krankheiten sind dauerhafte Kopfschmerzen, Muskelverspannungen bis hin zu Krämpfen, Übermüdung, Konzentrationsmangel und Gereiztheit.

Unternehmen sollten deshalb immer auf die Anzeichen achten und präventiv Maßnahmen ergreifen, um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu schützen.