Das Bedürfnis, eine Wohnung oder ein Haus zu erwerben, ist tief in uns verankert. Steigende Preise, zu geringe Einkommen und fehlende Rücklagen stellen eine oft unüberwindbare Hürde dar. Zudem: Der Kauf einer Eigentumswohnung ist für einen Großteil der Schweizer Bevölkerung eine Lebensaufgabe.
Die Kosten und Finanzierungen bestimmen den Alltag über Jahrzehnte hinweg. Die Fragen nach dem Wann (Zeitpunkt), Wie (Finanzierung), Wo (Lage) und Warum müssen im Vorfeld geklärt werden.
Aktuelle Situation am Schweizer Immobilienmarkt
Der Schweizer Immobilienmarkt war in den vergangenen Jahren von einer Goldgräberstimmung geprägt, mit hohen Wachstumsraten und steigenden Preisen. Diese Entwicklung stagniert, obwohl in Ballungsräumen die Wohnraumpreise weiter leicht anwachsen, landesweit dominiert aber eine „Seitwärtsentwicklung“. Die aktuelle Situation kann als „Soft Landing“ bezeichnet werden, der Immobilienmarkt ist aktuell stabil.
Stabile Lage – jetzt aktiv werden?
Eine stabile Lage am Immobilienmarkt ist für Interessenten ein durchaus positives Signal – der Kauf einer Eigentumswohnung dürfte sich ohne große Überraschungen abwickeln lassen. Der Druck, dass die Preise schnell steigen, fällt größtenteils weg. Kurzum: Mehr Planungs- und Finanzierungssicherheit für Immobilienkäufer.
Hohes Preisniveau bei Immobilien
Diese Vorzeichen begünstigen naturgemäß das Interesse an Kaufobjekten, auf Grund des teils immer noch sehr hohen Preisniveaus muss man aber vor keinem Ansturm Angst haben.
Zudem hat sich die Lage in einigen Ballungsräumen, allen voran Genf, wenig bis gar nicht verändert: Wohnungsknappheit und überdurchschnittlich hohe Quadratmeterpreise in den Stadtzentren sind für viele Schweizer und auch Zuwanderer nicht finanzierbar.
Zeit lassen für die Suche nach der Eigentumswohnung
Darüber hinaus sollte die gegenwärtige Situation auch zu keinen Ho-Ruck-Käufen verleiten, im Gegenteil; die Chance, sehr gezielt und sehr genau in Frage kommende Eigentumswohnungen zu suchen, zu finden und zu prüfen, ist größer als in der jüngsten Vergangenheit.
Grenzen ziehen – Rahmenbedingungen abstecken
Noch bevor man sich auf die Suche nach Angeboten begibt, müssen Rahmenbedingungen abgesteckt werden. Als durchaus sinnvoll erweist sich hier eine Art Kosten-Nutzen-Rechnung.
Eine Kostenobergrenze kann zuverlässig ermittelt werden, angelehnt an das eigene Einkommen und die verbleibenden Jahre bis zur Pension. Dieser Wert zeigt an, bis zu welcher Kostengrenze sich ein Kauf lohnt.
Ein, zwei Faustregeln sorgen für mehr Sicherheit
• 20 % der Kosten sollten in etwa als Eigenkapital zur Verfügung stehen.
• Die Kosten für Notariat und Steuern müssen gedeckt sein.
• Ein Drittel des Jahreseinkommens sollte in etwa 6-10 % der Gesamtkosten entsprechen.
• Ein Grundstock an Rücklagen und Sicherheiten für „Unerwartetes und Notfälle“ ist zwingend erforderlich.
• Trotz aller laufenden Belastungen muss ein normales, geregeltes Alltagsleben möglich sein.
Eigentumswohnung gesucht – aber wie finden?
Die Suche nach einer Eigentumswohnung kann linear oder sehr sprunghaft erfolgen, Letzteres basiert eher auf dem Prinzip Zufall. Die Beantwortung essentieller Fragen und das Klären der Rahmenbedingungen erleichtern die Suche dabei immens.
Welche Kriterien soll meine Wohnung erfüllen?
Unter linear darf eine gezielte Suche verstanden werden, die sich an die ermittelten Kriterien hält. Als Quellen dieser ersten Recherche dienen Immobilienmakler, Zeitungsinserate und Online Portale. Große Immobilienplattformen helfen dabei, eine Eigentumswohnung suchen und finden zu können. Als wesentlicher Vorteil erweist sich hier der Vergleich sowie die Zugänglichkeit. Über Suchmasken können gezielte Suchanfragen durchgeführt werden, die in Sekundenbruchteilen Ergebnisse liefern.
Vergleich von Immobilien-Angeboten
Enthält eine solche Ergebnisliste mehrere Treffer, ist ein Vergleich direkt gegeben. Viele Portale bieten auch mobile Apps an, ideal, um auch unterwegs eine Suche durchzuführen. Diese kann auch auf den aktuellen Standort des Gerätes bezogen werden.
So lässt sich, anders als früher, eine erste Vorauswahl wesentlich schneller bewerkstelligen. Auf Grund dieser Basis erfolgt aber kein Kauf – der Such- und Auswahlprozess wird beschleunigt und effektiver.
Welche Vorteile bietet die Immobiliensuche?
So ergibt sich ein Plus an Zeit, welche man in Besichtigung, Gutachten, Finanzierungsgespräche und Akteneinsicht investieren kann. Etwa in die Nebenkostenkalkulation, die Auswahl eines Notars, in die Sichtung der Protokolle der Eigentümerversammlungen, in die Analyse der Grundstücks- bzw. Marktwertentwicklung der Eigentumswohnung – und vieles mehr.
Das Wohnumfeld nicht vergessen!
Nicht nur das Kaufobjekt sollte einer kritischen Prüfung unterzogen werden, sondern auch das nähere Umfeld. Nachbarn, angrenzende Wohnsiedlungen, Infrastruktur und auch zukünftige Bauvorhaben müssen in die Kaufüberlegungen miteinbezogen werden. Diese entscheiden nicht nur über die Preisentwicklung der Eigentumswohnung, sondern auch über die Qualität des zukünftigen Lebens.