Entsprechend einer Ankündigung vom März 2013 hat die Liechtensteinische Landesbank AG (LLB) der Tätigkeit ihrer Schweizer Tochter LLB (Schweiz) AG zum 31.12.2013 ein Ende gesetzt. Darüber hinaus wurde die Niederlassung in Lugano an die Tessiner PKB Privatbank SA verkauft.
Laut Angaben der LLB führten beide Transaktionen zu einem Netto-Neugeld-Abfluss von rund 2,5 Milliarden Franken im Jahr 2013. Gemäß Angaben der LBB beliefen sich Ende Juni 2013 die verwalteten Vermögen auf 50,5 Milliarden Franken.
Neuausrichtung der LLB
Auf der Bilanzkonferenz in Davos im März 2013 beschrieb Roland Matt, CEO der LLB, “Fokussierung und Profitabilität” als zentrale Elemente der neuen Strategie “Focus 2015″. Die Gruppe strebe an, sich in den nächsten drei Jahren konsequent auf “klar definierte Kundensegmente und Märkte mit Potenzial” auszurichten.
Parallel dazu sollen die Kosten gesenkt und die Margen gesteigert werden. Daher auch der Entschluss, die nicht profitable LLB (Schweiz) AG, die in Zürich, Genf und Lugano sowie in Abu Dhabi vertreten ist, zu schließen. Gleichzeitig werden dadurch insgesamt 70 Stellen eingespart. Insbesondere will die LBB ihr Geschäft in Zentral- und Osteuropa sowie im Mittleren Osten expandieren.
Verkauf der Assets in der Schweiz mit Milliarden Geldabfluss
Gleichzeitig mit dem Einstellen der Banktätigkeit in der Schweiz wurde sowohl die Züricher Liegenschaft des Geldinstituts an der Stampfenbachstraße verkauft als auch die Filiale in Lugano veräußert. Mit letzterer gingen 26 Mitarbeiter und ein Geschäftsvolumen von circa 2 Milliarden Franken an die PKB Privatbank über.
Die Standorte Genf und Erlenbach sind fortan Vertretungen der LLB und werden sich auf die Akquise von Kunden aus Zentral- und Osteuropa spezialisieren. Zudem wird Bank Linth, bei der es sich um eine Tochter der LBB (Schweiz) AG handelt, fünf Schalterstandorte schließen. Außerdem soll die Treuhänderin Jura Trust verkauft werden.
Die Auseinandersetzung der LLB mit US-Behörden um unversteuerte US-Vermögen
Die LLB (Schweiz) AG gehört zu einem der 14 Finanzinstitute der Kategorie 1 des US-Steuerprogramms, gegen das eine Strafuntersuchung wegen der angeblichen Entgegennahme von unversteuerten Kundengeldern läuft. Diese Auseinandersetzung ist noch nicht beigelegt.
Für ihre Aktivitäten in Liechtenstein schloss die LLB im vergangenen Juli mit den US-Behörden einen Vergleich. Dieser legte fest, dass die LBB eine Zahlung von 23,8 Millionen Dollar zu leisten hat und die US-Behörden von einer Strafverfolgung absehen.
Laut Angaben der LLB wurde zur Klärung der Auseinandersetzung zwischen der LLB (Schweiz) AG und den USA die LLB Verwaltung (Schweiz) AG als Nachfolgegesellschaft ins Leben berufen. Die LLB Verwaltung (Schweiz) AG untersteht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) und muss eine Einigung mit den betroffenen amerikanischen Behörden herbeiführen. Aufgrund dieser noch ausstehenden Einigung hat die LLB Rückstelungen für den Steuerstreit mit den US-Behörden gebildet. Laut einem Sprecher der LBB belaufen sich diese für das Geschäft in der Schweiz auf ungefähr 25 Millionen Franken.