Aktionär Rainer-Marc Frey steigt bei Leonteq ein

Der Schweizer Privatinvestor Rainer-Marc Frey kaufte sich beim Technologieunternehmen Leonteq ein und ist nun drittstärkster Aktionär. Nach düsteren Gewinnprognosen und einem Preisverfall erholte sich der Aktienkurs von Leonteq zunächst. Experten warnen dennoch vor zu schnellem Optimismus und stellen klar, dass Leonteq nach wie vor vieles verbessern muss.

RMF nun drittstärkster Aktionär

Das auf strukturierte Anlageprodukte spezialisierte Unternehmen Leonteq hat einen neuen Aktionär. Laut einer offiziellen Mitteilung der Organisation hält der Schweizer Privatinvestor Rainer-Marc Frey (RMF) seit dem 15. März 2017 einen Anteil von insgesamt 7,46% an dem Technologieunternehmen, was in etwa 1,19 Millionen Titeln entspricht.

Die Anteile hält Frey dabei über seinen Horizon21 Macro Limited Fond und steigerte diese von 4,92% am 10. März und 6,37% am 13. März auf nunmehr über 7%. Damit ist RMF nun der drittstärkste Aktionär von Leonteq. Raiffeisen hält nach wie vor 29% der Unternehmensanteile und die Gründeraktionäre um CEO Jan Schoch 16%.

RMF als Großinvestor

Der Privatinvestor Frey ist bereits seit Jahren für verschiedene Großinvestitionen bekannt. Für Aufsehen sorgte er bei seinem Rücktritt aus dem UBS-Verwaltungsrat im Frühjahr 2014. In die Kritik geraten war er kurz nach seinem Amtsantritt im Herbst 2008, als er inmitten der Finanzkrise eine Million UBS Aktien verkaufte. Später gestand er seinen Fehler ein. Seit 2008 ist Frey zudem mit einem Anteil von 3,9% Aktionär und Verwaltungsrat der Züricher DKSH Holding und hält seit 2010 zusätzlich 9,46% am Zofinger Pharmaunternehmen Siegfried. Die neuen Anteile an Leonteq stammen laut Unternehmenssprecher weder von Raiffeisen noch von den Gründeraktionären.

Turbulenzen bei Leonteq

Wegen eines vehementen Wachstumskurses war das Technologieunternehmen zuletzt massiv ins Schleudern geraten und musste für das zweite Halbjahr 2016 einen Verlust von rund 20 Millionen Franken melden. Die Geschäftsaussichten waren dementsprechend eher trüb. Besonders Technische Probleme hemmten zudem den Absatz.

Folglich konnte Schoch für das laufende Jahr 2017 noch keinen Verlust ausschließen. Laut Analysten wird die Bilanz auch im ersten Halbjahr 2017 rote Zahlen aufweisen. Dies führte unter anderem dazu, dass sich der Fond Veraison Mitte Februar von seinem 5% Anteil an Leonteq trennte. Entsprechend unterlagen die Leonteq Aktien zuletzt sehr starken Schwankungen.

Folgen der Investition

Die Meinungen darüber, was der Einstieg von RMF für Leonteq bedeutet gehen vorerst noch auseinander. Auf der einen Seite wird die Investition in der Hoffnung auf eine positive Signalwirkung im Handel begrüßt. Die Neue Helvetische Bank beispielsweise wertet den Einstieg als „konstruktiven Druck“. Rainer-Marc Frey sei schließlich ein Kenner der Branche, weshalb man schon gespannt auf die weitere Entwicklung sein könne.

Und auch der Aktienkurs von Leonteq reagiert vorerst positiv auf den neuen Investor. Die Aktie kletterte von einem Tiefstand von 23,61 CHF auf 35,55 CHF mit rund 4% im Plus (am 16.03.2017). Der Verfall der Kursentwicklung seit den düsteren Prognosen im Dezember scheint damit vorerst gebrochen worden zu sein. Dennoch warnen Analysten noch vor voreiligem Optimismus. Schließlich seien die Absichten von RMF noch nicht klar einzuschätzen. Von einer signifikanten Erholung des Leonteq Kurses könnte man deswegen noch nicht ausgehen, besonders aufgrund des nach wie vor schwachen operativen Geschäftes. Daran ändert vorerst auch der neue Aktionär nichts.