Trends in der Medizintechnologie

Arzt am modernen Computer
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Immer genauer, immer schonender: Auch in der Medizintechnologie helfen neueste Geräte und Erkenntnisse, Operationen und Behandlungen für Patienten und Ärzte immer effektiver zu gestalten. So erhalten die Ärzte Unterstützung durch Computer-Assistenten, die IT wird immer wichtiger und Nanotechnologie gewinnt an Bedeutung.

Computerassistierte Operationen

Computerassistenten unterstützen vor allem Chirurgen bei der Navigation. Für die Operation werden kleine Sender am Körper des Patienten platziert, die diesen vermessen. Mit diesen Daten kann ein Computer das Gelenk naturgetreu darstellen und helfen, das weitere Vorgehen genau zu planen. Es wird berechnet, in welchem Winkel die Instrumente angesetzt werden sollten, wobei der Arzt jederzeit Simulationen vornehmen kann. Dabei wird er vom Computer vorgewarnt, wenn er von den idealen Bereichen abweicht. Der Arzt wird durch diese neuen Möglichkeiten aber nicht überflüssig: Er entscheidet selbst, welche Schritte die richtigen sind.

Chirurgie durchs Schlüsselloch

Durch die moderne Technik laufen Operationen immer schonender ab. Vor allem minimal-invasive Verfahren helfen dabei. Diese werden auch als Schlüsselloch-Chirurgie bezeichnet. Das Gewebe wird dabei nur minimal verletzt. Bei der laparoskopischen Chirurgie wird mit Endoskop sowie verlängerten Messern und Pinzetten in der Bauchhöhle operiert. In der Thorakoskopie werden Tubus und Trokar durch die Brustwand eingeführt. Bei der endoskopischen Operation erfolgt ebenfalls nur ein kleiner Einschnitt durch die Haut. Zudem gibt es das NOTES-Verfahren (Abkürzung für Natural Orifice Translumenal Endoscopic Surgery), bei dem die Instrumente durch natürliche Körperöffnungen wie Mund oder After eingeführt werden. Der Arzt wird dabei durch Computertomographie und weitere Methoden aus der Radiologie unterstützt. Auch bei Schönheitsoperationen, die beispielsweise das Selbstvertrauen stärken können, sind minimal-invasive Eingriffe möglich.

Technische Unterstützung durch individuelle Bauteile

Damit sichergestellt werden kann, dass es während einer Operation nicht zu einem Ausfall der Geräte kommt und das Leben des Patienten dadurch in Gefahr gerät, ist es wichtig, dass alle Bauteile genau aufeinander abgestimmt sind und individuell angepasst werden. Ein Beispiel dafür sind die Steckverbinder, die auch individuell angefertigt werden. Diese kommen unter anderem in lebenserhaltenden stationären Systemen zu Einsatz, wie etwa in Herz-Lungen-Maschinen. Arztpraxen nutzen sie unter anderem bei EKG-Messungen. Besonders wichtig ist, dass sie eine hohe Zahl an Steckzyklen haben. Diese sollte möglichst im dreistelligen Bereich liegen. Da im medizinischen Bereich oft unter sterilen Bedingungen gearbeitet wird, ist es wichtig, dass die Steckverbinder autoklavierbar sind (unter Dampf sterilisiert werden können) und flexibel zu handhaben sind.

Nanotechnologie sorgt für genaueren Einsatz

Bei Medikamenten kann Nanotechnologie dafür sorgen, dass diese wirksamer, besser dosierbarer und die Wirkstoffe zielgenauer eingesetzt werden können. So ist es mit Nanokapseln möglich, dass diese die Wirkstoffe erst durch bestimmte Moleküle ausgelöst freisetzen. Sie können die Blut-Hirn-Schranke überwinden, wodurch ihre Inhaltsstoffe gezielter eingesetzt werden können, was bei Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson besonders wertvoll sein kann. Möglich machen dies Kohlenstoff-Nanokugeln. Tumore können mit Nanopartikeln behandelt werden, die Eisenoxid enthalten. Diese entwickeln im Tumorgewebe Wärme, indem sie durch ein Magnetfeld zum Schwingen gebracht werden.

Fazit

Durch neueste Technik ist in der Medizin eine immer genauere Behandlung möglich. Dabei sind die Anwendungsfelder vielfältig: Von der Schönheitsoperation bis zur lebensrettenden Krebsbehandlung ist in fast jedem Bereich moderne Technik auf dem Vormarsch.